Geld News

Wie teuer ist das Leben in Deutschland wirklich

Seit der Euro Einführung reden viele immer gerne vom Teuro und davon, dass sich das Leben deutlich verteuert habe. Doch ist dem wirklich so oder sind es mehr subjektive Empfindungen, die uns zu dieser Meinung tendieren lassen. Ein gar nicht einmal so einfaches Thema, das bei vielen Angestellten immer wieder zu kontroversen Meinungen führt. Beinahe festgefahren sind die Argumentationen. Doch wir wollen einmal einen Blick auf das Leben in Deutschland werfen und die Frage stellen, ob wirklich alles teurer wird? Oder ist das vielleicht die falsche Frage? Das grundsätzliche Prinzip in Industriestaaten ist einfach. Die Preise für Produkte, Dienstleitungen und Co. werden auf Ende eines Jahres in der Regel angepasst. Zugleich auch die Lohntentwicklung der Arbeitnehmer. Es ist also eine ganz normale Folgerung, dass die Preise für Produkte und Dienstleistungen jedes Jahr ansteigen, genauso wie auch das Arbeitsentgelt. Von einer Teuerung lässt sich so zumindest nicht sprechen. Erst dann, wenn die Preise für Nahrungsmittel oder andere wichtige tagtäglich benötigte Produkte deutlich höher steigen würden als das Einkommen. Das passiert in der Regel aber nicht. Zwar gibt es immer wieder einmal einzelne Produkte (z.B. Kartoffeln, Kaffee, etc.) die in einer Saison stark ansteigen können. Hintergrund sind dabei aber oft Ernteausfälle. Bereits in der nächsten Saison fallen jedoch die Preise wieder.

Das Leben in Deutschland ist angenehm

In Vergleich zu vielen anderen europäischen Metropolen ist das Leben in Deutschland nicht nur billig, sondern auch sicher. Kaum ein anderer EU-Staat bietet so viel Stabilität und Sicherheit für seine Bürger. Während in anderen Ländern Arbeitnehmer bei einem Arbeitsunfall um die weitere soziale Sicherung bemüht sind, gibt es hierzulande dazu kaum Sorgen. Alles verläuft geordnet und ist durch den Staat sowie anderen Versicherungen abgesichert. Gleichzeitig bezahlen wir so wenig für Lebensmittel, wie kaum in einem anderen Staat weltweit. Auch in Punkto Kleidung können wir heute Hosen und T-Shirts für unglaublich günstige Preise praktisch überall einkaufen.- Und das, obwohl die Einkommen gemessen an der tatsächlichen Arbeitszeit sehr hoch sind.

Die Grafik links (zum Vergrößern bitte einfach auf die Grafik klicken!) veranschaulicht sehr schön, wie die Preisanstiege seit 2003 bei Benzin, Wohnen, Auto im Vergleich zum Einkommen der Arbeitnehmer liegen.

Häufig sind es subjektive Wahrnehmungen

Viele Preisanstiege werden subjektiv wahrgenommen, obwohl sie objektiv als solches gar nicht als Teuerung gewertet werden können. Auch die Wohnkosten gehören hierzu. Der Preisanstieg findet zwar statt, wird aber durch die Knappheit auf dem Wohnungsmarkt derzeit anders als er tatsächlich ist, nur gefühlt wahrgenommen. Allerdings sorgt auch die Politik mit einem beinahe maßlosen Mieterschutz dafür, dass die Mieten deutlich in die Höhe steigen. Dort wo Mieter selbst bei höheren Mietausfällen nur in einem sehr komplexen und langwierigen Verfahren gekündigt werden können, müssen natürlich auch die Mietpreise ansteigen. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass viele Preisanstiege einfach nur der subjektiven Wahrnehmung entsprechen. Der moderne Konsum führt dazu, dass unser Gehalt immer schneller aufgebraucht wird. Zu sehr lassen wir uns unter Zwang setzen, immer die neusten technischen Innovationen erwerben zu müssen. Zwangsläufig führt aber genau das dazu, dass wir am Monatsende kaum noch Geld haben. Es sind also nicht die vermeintlichen Preisanstiege bei dem täglichen Bedarf.

Grafik: Recherche von Vouchercloud.de