Höhlen der Löwen – Nur ein Fake?
Mittlerweile kennt wohl jeder die Serie „Höhle der Löwen“. Eine Kopie vom US-Markt, die mittlerweile auch in anderen Ländern unter jeweils anderen Namen und anderer Besetzung ausgestrahlt wird. Die Handlung ist immer gleich. Vermeintliche Firmen oder Gründer buhlen bei den Löwen um Startkapital oder Walking-Money, um Ideen und Vergrößerungen zu finanzieren. Doch wieviel Fake ist bei Höhle der Löwen vorhanden. Wir sprechen absichtlich von einer Serie. Letztlich schneidet der Sender, hat ein Drehbuch und überlässt eigentlich nichts dem Zufall. Um den Fakeanteil bei Höhle der Löwen zu beantworten, muss man sich vor Augen halten, wie ein normales Investorengespräch vonstattengeht.
Viel Fake bei Höhle der Löwen
Generell ist das Auftreten des Gründers oder eines Geschäftsführers, der bei Investoren nach Kapital sucht, das A und O. Er stellt auch, so wie bei Höhle der Löwen zu sehen, seine Idee oder seine Vorhaben vor. Doch das alleine ist natürlich nur ein kleiner Teil dessen. Kein Investor würde anhand nur einer Vorstellung ein Angebot machen und sofort einen Deal unterbreiten. Das jedoch ist bei Höhle der Löwen zu sehen. Nach einer Präsentation, erfolgen in der normalen Realität die Businesspläne mit Zahlenmaterial (Bilanzen, GuV, soweit bereits vorhanden, etc.) zur schriftlichen Vorlage, die dann durch weitere Fachleute geprüft werden. Erst dann, würde der Investor über einen möglichen Deal sprechen. Ohne das Zahlenmaterial ist es natürlich schwer, einen festen Prozentanteil für die Beteiligung anzusprechen, mit der aber bei der Höhle der Löwen gerne frei geworfen wird. Auch sensible Daten, wie Einkaufspreise und Unternehmenszahlen werden in der Regel nur diskret besprochen und nur wenige Gründer würden es aus guten Gründen wagen, dieses öffentlich im Fernsehen anzusprechen. Schon gar nicht, wenn das Geschäft erst noch gestartet werden muss. Es scheint also so, dass die Höhle der Löwen viel Fake enthält.
Pure Unterhaltung
Unabhängig, wie viel Fake die Höhle der Löwen enthält, sie ist zu einer tollen Unterhaltung geworden, die mittlerweile viele Zielgruppen anspricht. Dabei ist es eigentlich eine reine Werbeveranstaltung. Zu einem für die Löwen, als auch für vermeintlichen Gründer, die bei der Höhle der Löwen ihre Plattform suchen. Unabhängig, ob Geld eingesammelt werden kann, rattern nach der Sendung bei vielen Gründern die Bestellanfragen. Was jedoch gerne bei der Sendung ausgeblendet wird, ist, das viele Deals am Ende gar nicht zustande kommen. Die Zusage in der Serie Höhle der Löwen ist also zunächst vollkommen unverbindlich und signalisiert nur „ich habe Interesse“. Mehr aber auch nicht. Denn nach dem geschrienen Deal bei der Höhle der Löwen werden die Gründer und dessen Idee erst einmal auf Herz und Nieren geprüft. Und das kann mitunter Wochen in Anspruch nehmen. Am Ende bleibt also die Erkenntnis dass die Ausstrahlung der Höhle der Löwen nur einer reine Show ist und an Maschmeyer, der immer gerne nach der Befähigung der Menschen fragt, haben wir uns mittlerweile ja auch gewöhnt. Eine Maschinerie, die gute Einschaltquoten hervorbringt. Und genau dabei geht es bei der Höhle der Löwen.
Uli Stoll Outdoor-Fotografie info@parknpla de / pixelio.de